KiSS – Kopfgelenk induzierte Symmetrie Störung

Die Störung der Funktion der gelenkigen Verbindung des Kopfes mit der Halswirbelsäule wird abgekürzt KiSS genannt.

Was ist ein KiSS-Syndrom

KiSS = Kopfgelenk- induzierte- Symmetrie- Störung
(engl.: kinematic imbalances due to suboccipital strain)
ist eine funktionelle Krankheit, also eine Steuerungsstörung oder Funktionsstörung

  • Schiefhals
  • Überstreckung mit eine C Skoliose der Wirbelsäule
  • Lageabhängige Schädelasymmetrie (Plagiocephalus)
  • asymmetrische Benutzung der Extremitäten (Arme und Beine)

stehen im Vordergrund.

Grundsätzlich handelt es sich hier also um eine funktionelle Störung, die sich mitnichten von selbst auswächst. Besser sollte das Haltungsmuster als „Schmerzvermeidungshaltung“ und als „Schmerzverhalten“ interpretieren werden. Nichtdestotrotz ist es ein Faktum, dass mittels Manueller Therapie bei vielen Menschen vom Säugling zum Greis ein akutes Leiden (Schmerz, Funktions- oder Regulationsstörung) behandelt wurde. Statistiken sprechen von zig Millionen von manuellen medizinischen Eingriffen. Viele dieser Krankengeschichten sind dokumentiert. Nur sehr selten wurde von einer Verschlechterung oder Schädigung für den Patienten berichtet. Die folgende Beschreibung der Symptomatik beruht auf den Erfahrungen der behandelnden Ärzte und wissenschaftlichen Untersuchungen, die jedoch von einigen klassischen Orthopäden angezweifelt werden (siehe auch „Was ist Manuelle Medizin“, Absatz 2). Hierbei geht es jedoch eher um den Gebrauch der Begrifflichkeiten des KiSS/KiDD als um die Wirksamkeit der Behandlungsmethode, die auch Gegner der Manualtherapie kaum mehr in Frage stellen.

Mögliche Ursachen

  • lange und erschwerte Geburten mit Saugglocken- und/ oder Zangenbenutzung
  • Notfallkaiserschnitte
  • Schieflagen im Mutterleib
  • Steißlage
  • Beckenendlage
  • Zwillingsgeburten
  • Enge oder Zwangslagen im Mutterleib
  • Übertragungen
  • Geplante Kaiserschnitte
  • Kristellerscher Handgriff
  • sehr schnelle Geburt
  • Geburtsgewicht über 4000g
  • Immer mehr wird auch deutlich, dass eine gewisse familiäre ‚Begabung‘ mit dazugehört

Hier werden die noch zarten Kopfgelenke beeinträchtigt in ihrer Stellung und es kommt zu Zwangshaltungen. Früher wurde dies Atlas-Blockierungs-Syndrom genannt, und erstmals 1953 von Dr. Gottfried Gutmann beschrieben. Etwa 8% der Bevölkerung dürften betroffen sein. Dr. Lutz Erik Koch sagt, dass von 10% Therapiebedürftigen tatsächlich weniger als ein Prozent behandelt werden. Er schätzt auch, dass nur jeder zweite Kinderarzt dieses Phänomen kennt. Oft werden die Eltern beschwichtigt mit den Worten „das wächst sich aus“.
Tatsächlich scheint diese Fehlstellung im Nackenbereich nach einiger Zeit ohne Behandlung verschwunden zu sein (spontan oder nur mit krankengymnastischer Behandlung). Die kleinen Patienten haben inzwischen gelernt, wie sie ihre Fehlstellung und oft auch ihre Schmerzen kompensieren können (siehe auch „der kleine Flieger“ in – Warum ein kompensiertes KiSS-Problem Folgen haben kann). Manche haben sich vielleicht besonders früh hochgezogen oder zu laufen begonnen, oft zur Freude der Eltern. Dabei haben sie in Wirklichkeit nur instinktiv eine schmerzfreie Haltung angestrebt. Ausgeprägte Fälle sind als „Schiefhals“ bekannt.

Links ein Beispielbild mit einer Asymmetrie des 2. Halswirbels zur Seite nach links mit leichter Kopfschiefhaltung. Das rechte Bild zeigt eine Situation mit Rotationsfehlstellung bei einem spastischen Torticollis.

Im Erwachsenenalter kann das einige Beeinträchtigungen nach sich ziehen:

  • Halswirbelsäulenbeschwerden
  • Schleudertrauma
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Bandscheibenvorfall
  • Ohrgeräusche (Tinitus)
  • Migräne
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Bewegungsstörungen
  • Schwindel

Grundsätzlich handelt es sich hier also um eine funktionelle Störung, die sich mitnichten von selbst auswächst. Besser sollte das Haltungsmuster als „Schmerzvermeidungshaltung“ und als „Schmerzverhalten“ interpretieren werden. Nichtdestotrotz ist es ein Faktum, dass mittels Manueller Therapie bei vielen Menschen vom Säugling zum Greis ein akutes Leiden (Schmerz, Funktions- oder Regulationsstörung) behandelt wurde. Statistiken sprechen von zig Millionen von manualmedizinischen Eingriffen. Diese Krankengeschichten sind dokumentiert. Nur bei sehr wenigen Fällen (Kasuistiken) wurde von einer Verschlechterung oder Schädigung berichtet. Die meisten Fallberichte sind im Verlauf und Ausgang positiv und wenig belastend. Die folgende Beschreibung der Symptomatik beruht auf den Erfahrungen der behandelnden Ärzte und wissenschaftlichen Untersuchungen, die jedoch von einigen klassischen Orthopäden angezweifelt werden. Hierbei geht es jedoch eher um den Gebrauch der Begrifflichkeiten des KiSS/KiDD als um die Wirksamkeit der Behandlungsmethode, die auch Gegner der Manualtherapie kaum mehr in Frage stellen.

Ist ein Röntgenbild nötig?

Die Antwort hierauf lautet grundsätzlich, ja. Durch die Begutachtung der Anatomie auf einem Röntgenbild lässt sich eine korrekte Diagnose finden. Der Ausschluss einer Kontraindikation, also das Erkennen eines Details, das eine andere Erkrankung beweist, ist ohne die Bewertung der Anatomie nicht möglich. Desweiteren kann durch die Kenntnis der Gelenkverhältnisse die korrekte Behandlungsrichtung gewählt werden. Es können also. alternative Ursachen für die Probleme des zu behandelnden Patienten (Kindes) ans Licht kommen und es sind gerade diese geschulten Mediziner, die die Erfahrung und Ausbildung haben, dies zu erkennen. Es wird darauf hingewiesen, dass es Meinungsverschiedenheiten über die Notwenigkeit einer Röntgenuntersuchung bei Kindern und Säuglingen gibt. Die behandelnden Ärzte für Manuelle Medizin verweisen aber darauf, dass die Belastung durch Röntgenstrahlen weniger stark ist als die Strahlenbelastung, der man auf einem Flug von Deutschland nach Mallorca ausgesetzt ist